- 1. Die Wahl der richtigen Spachtelmasse
- 2. Übersicht Rigips Spachtelmasse
- 3. Übersicht Rigips Bewehrungsstreifen
- 4. Kantenformen und Fugenverspachtelung
- 5. Verspachtelung mit VARIO- oder SUPER-System
- 6. Verspachtelung und Finish mit ProMix-Fertigspachtelmassen
- 7. Rigips Die Weiße
- 8. Verspachteln von imprägnierten Rigips Platten und weiteren Spezialplatten
- 9. Rigitone Activ'Air-Lochdecken verspachteln
- 10. Abschluss- und Eckkanten sicher schützen
- 11. Anschlüsse an flankierende Bauteile
- 12. Innenecken für Wand- und Deckenbereiche
- 13. Typische Verarbeitungsfehler und Mängel vermeiden
- 1. Die Wahl der richtigen Spachtelmasse
- 2. Übersicht Rigips Spachtelmasse
- 3. Übersicht Rigips Bewehrungsstreifen
- 4. Kantenformen und Fugenverspachtelung
- 5. Verspachtelung mit VARIO- oder SUPER-System
- 6. Verspachtelung und Finish mit ProMix-Fertigspachtelmassen
- 7. Rigips Die Weiße
- 8. Verspachteln von imprägnierten Rigips Platten und weiteren Spezialplatten
- 9. Rigitone Activ'Air-Lochdecken verspachteln
- 10. Abschluss- und Eckkanten sicher schützen
- 11. Anschlüsse an flankierende Bauteile
- 12. Innenecken für Wand- und Deckenbereiche
- 13. Typische Verarbeitungsfehler und Mängel vermeiden
Spachtel-Praxis: Für die Gestaltung perfekter Oberflächen – Teil 13
Typische Verarbeitungsfehler und Mängel bei der Ausführung sicher vermeiden
In den meisten Fällen stellt sich bei der Begutachtung eines Mangels heraus, dass der Grund hierfür in der Ausführung zu suchen ist. Hier sind unbedingt die Rigips Verarbeitungsrichtlinien einzuhalten.
Folgende Arbeitsabläufe sind zu beachten
- Platten- und Raumtemperatur (dauerhaft) mind. + 5 °C
- Die Fassade muss geschlossen sein
- Formänderungen abgeschlossen z. B.:
– infolge von Feuchtigkeitsänderungen
– infolge Austrocknung von Zementestrich, Gipsputz
– infolge von Temperaturänderungen
– im Eingangsbereich, wenn die Eingangstür immer wieder oder andauernd geöffnet wird
– Gussasphaltestrich - Der Untergrund muss:
– fest
– trocken
– sauber
– frostfrei und
– staubfrei sein - Schraubenköpfe dürfen nicht überstehen
- Sauberes Wasser, saubere Gefäße und sauberes Werkzeug sind zu verwenden, da sonst die Produkteigenschaften verändert werden können.
- Bereits versteifendes Material nicht „verlängern“, da es sonst zu Fugenrissen kommen kann.
Fehler 1: Fehlendes Entstauben und Anfeuchten
Leider wird der Hinweis, dass die nicht kartonummantelten Kanten vor der Verspachtelung entstaubt und angefeuchtet werden müssen, oft nicht ernst genommen. Und das, obwohl jedem sicherlich bekannt sein sollte, dass Staub ein sehr gutes Trennmittel ist und jegliche Haftung verhindert. Zudem benö tigen Gipsspachtelmassen Wasser für den Abbindeprozess.
Wird dieses durch nicht angefeuchtete Schnittkanten zu schnell entzogen, kann die Spachtelmasse im Übergangsbereich nicht abbinden und es kommt zu keiner ausreichenden Haftung.
Ein ähnlicher Effekt, entsteht beim Verspachteln von vergilbten Plattenkanten, also falsch gelagerten Gipsplatten (Ligninbildung). Diese sollten nicht mehr eingebaut werden. Die beschriebenen Ausführungs mängel können zu einem geraden Riss führen.
Rigips Sanierungsempfehlung
Die Sanierung eines Risses aufgrund von mangelnder Haftung erfolgt in folgenden Schritten:
1. Altes Material entfernen und die Plattenkanten entstauben
2. Grundieren (bei vergilbten Plattenkanten Rikombi Sperre verwenden)
3. Nach Trocknung neu verspachteln
Fehler 2: Falsches Anfasen der Schnittkanten
Werden die Plattenschnittkanten zu flach angefast, kann es im Übergangsbereich
Werden die Plattenschnittkanten zu flach angefast, kann es im Übergangsbereich Spachtelbett/Gipsplattenkarton zu einem Riss kommen. Deshalb ist hier die Verwendung von werkseitig angefasten Querkanten oder die Verwendung des Rigips VARIO Kantenhobels unbedingt zu empfehlen.
Rigips Sanierungsempfehlung
Hier ist bei einer Sanierung wie bei der Verspachtelung eines stumpfen Plattenstoßes zu verfahren:
1. Mind. 1 mm dickes Spachtelbett vorlegen
2. Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen einbetten
3. Nachspachtelung durchführen
Fehler 3: Verkürzte Trocknungszeiten
Häufig sind Terminzwänge die Ursache dafür, dass auf eine schnelle, maschinelle Trocknung zurückgegriffen wird, was erheblichen Einfluss auf die Aushärtung der Spachtelmasse hat. Aus diesem Grund kommt es immer wieder zu Spannungsrissen
Wird nach der Verspachtelung sofort mit der maschinellen Lufttrocknung begonnen, stellen sich zwei Effekte ein:
1. Der noch nicht ganz ausgetrockneten Spachtelmasse wird das Wasser radikal entzogen, sodass der Aushärtungsprozess gestört wird. Hierdurch wird die Fugenfestigkeit deutlich reduziert.
2. Die Gipsplatten schrumpfen zwangsläufig und es kommt zu Spannungen zwischen den Gipsplatte nkanten (werden auseinandergezogen) und der Spachtelmasse.
Diese beiden Auswirkungen führen häufig zu überspringenden Rissen in der Fuge
Rigips Sanierungsempfehlung
Die Sanierung eines Spannungsrisses ist aufwendig. Es gibt hier drei Rigips Empfehlungen:
1. Das vollflächige Aufbringen eines Vliesgewebes gem. ATV DIN 18363.
2. Das Überkleben des Risses mit Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen mit Rigidur Nature Line Fugenkleber und anschließender Nachspachtelung.
3. Im Übergangsbereich Kehlbalkenlage/Dachschräge/Drempel das nachträgliche Aufbringen des Rigips Levelline mittels Rigidur Nature Line Estrichkleber und anschließender Verspachtelung.
Fehler 4: Fehlende Entkopplung von Bauteilen
Überspringende Risse im Dachgeschossausbau oder Holzrahmenbau entstehen durch unvermeidliche Bewegungen und Spannungen in der Konstruktion, hervorgerufen durch Holztrocknung, Windbelastungen usw.
Rigips Sanierungsempfehlung
Fehlende Entkopplung bzw. Dehnfugen können nur durch konstruktive Änderungen an der Wand bzw. Decke behoben werden. Überspringende Risse im Bauteilanschlussbereich lassen meist auf einen konstruktiven Fehler bei der Ausführung der Anschlüsse als gleitende Anschlüsse oder auf eine fehlende Bauteiltrennung schließen
Es ist keine reine Fugensanierung des Risses möglich!